
gastautorin: susana könig
hallo! SusuKo hier!
ich grüße dich ganz herzlich!
mein name ist susana und ich lebe im nördlichen speckgürtel berlins.
vor nunmehr etwa 5 jahren bin ich auf art journaling + mixed media + junk journals gestoßen, als eine art therapie nach dem tod meiner eltern. und ich bin hobbytechnisch dabei geblieben. schon als kind habe ich ständig gewerkelt, meine eltern meinten, sie sähen mich barfuß an einem kunstmarktstand. naja... barfuß war ich nie, aber den einen oder anderen kunstmarkt- oder weihnachtsstand habe ich schon betrieben.
und ich bin ein großer fan von zweckentfremdung oder auf neudeutsch: recycling. ich kann nichts wegschmeissen, ohne vorher zu hinterfragen, wofür ich es noch gebrauchen könnte. entsprechend sieht mein kabuff aus (fragt nicht...)
Als luise mich fragte, ob ich lust hätte, ein projekt vorzustellen, mußte ich nicht lange überlegen. klar! und ich wusste auch gleich, welches!

ein gekauftes art journal ist ein wertvoller und teurer schatz – und entsprechend groß ist die hemmschwelle, es zu bearbeiten – zumindest für mich.
und acrylfarbe ist vor allem eins – bodenständig und nicht nachtragend. verglichen mit aquarellfarbe (wunderschön - aber es braucht etwas diva-behandlung, was das papier angeht) haftet acrylfarbe auch auf weniger anspruchsvollen flächen.
ich zeige dir hier, wie du dir ein art journal machen kannst. aus recycleten materialien, obendrein aus losen blättern (gut zum bearbeiten) und erweiterbar. und trotzdem gebunden. bist du dabei? super!
material:
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verpackungskartons. egal, ob die schnöde pizza oder der biozwieback, hinterher ist der ehemalige inhalt nicht zu identifizieren. ich finde als grundgröße etwa A6 – A5 sehr angenehm, aber du kannst auch größer gehen. mindestens 10 cm in der höhe sollten deine pappen aber haben. ich stelle gerne eine kleine sammlung von pappen verschiedener größen zusammen, das wirkt interessant. aber du kannst sie auch alle gleich groß machen.
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einen bürolöcher, der normale für die zwei löcher.
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alte buchseiten, oder landkarten, oder seiten, auf denen ihr den pinsel von der farbe befreit habt, oder gellidrucke...
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klebestift (oder mehrere, da geht einiges drauf)
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etwa 1 m juteschnur (etwa 2 mm dick)
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einen schönen knopf, nicht zu klein (die juteschnur muss durchpassen)
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nach wunsch: gesso.

jede pappe wird mit alten buchseiten beklebt. ob du eine ganze seite auf eine pappe klebst oder eine collage aus verschiedenen buchseiten machst, ist egal. vorder- und rückseite bekleben. trocknen lassen.
als nächstes werden alle seiten vorne und hinten mit weißem gesso bemalt. hierbei muss die schicht nicht deckend sein, du kannst die beklebten buchseiten als eine erste collagengrundlage durchblitzen lassen. selbstverständlich würde auch transparentes gesso oder schwarzes gesso gehen. das gesso grundiert unser nicht anspruchvolles grundmaterial. falls du diesen schritt jetzt nicht für alle seiten machen willst, kannst du das später beim arbeiten in deinem journal machen. trocknen lassen.
jetzt stapelst du dir die Seiten so, wie du sie binden willst.
nun kommt der locher zum einsatz: mittig links wird jede seite gelocht.
als nächstes nimmst du deine juteschnur und deinen knopf. den knopf ziehst du auf die mitte der schnur, und dann machst du unterhalb des knopfes einen knoten. jetzt hast du zwei gleiche schnurlängen.
eine schnurlänge wird von vorne nach hinten durch das obere loch aller seiten gezogen, die andere schnurlänge durch das untere loch. noch nicht festknoten. dann wickelst du die schnüre wieder über die rechte seite nach vorne und machst hinter dem knopf einen knoten. nicht zu fest, falls du später seiten hinzufügen willst. es hat sich sozusagen eine knopfschlaufe gebildet, die doppelt so breit wie euer journal ist.
damit du dir das besser vorstellen kannst, zeige ich dir im Video unter diesem Beitrag noch mal genau wie es geht.

zum arbeiten knöpfst du dein journal auf und die seiten lassen sich auf der schnur auseinander gleiten, was zum arbeiten sehr gut ist.
zum zubinden schiebst du die Seiten wieder zusammen und schließt die schlaufe wieder um den knopf.
ich wünsche viel spaß beim nachmachen!
falls du in den sozialen medien was zeigen willst und wir es alle wiederfinden: #recycledartjunkjournal
susana könig
mein gefülltes recycled art journal sieht inzwischen so aus:
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